Freitag, 7. März 2008

F - Text - Fotos von der Probe u. Premiere - Plot - Presse

© des Bildes Günther Dörner

weitere Photos: von den Proben und von der Premiere;
und der Text von "F"

Das Theaterstück "F" (Arbeitstitel: „Das Hinfahren des kleinen Fingers über die Augenbraue“) von Klaus Peter Buchheit beschäftigt sich mit menschlicher und geschlechtlicher Isolation und der Sehnsucht nach einem anderen. In dem Versuch, dem Gefangensein ins eigene Ich zu entfliehen, gerät der Protagonist „F“ außer sich. Dabei verfängt er sich in einer Wiederholungsschleife, in der er gezwungen ist, stets dieselbe Szene, jedoch in zugespitzter Form, mehrmals zu durchleben: Er trifft auf drei Frauen, die sich ihm als Geliebte, Huren und Marionetten anbieten. Jede Begegnung ist aber zum Scheitern verurteilt. Der
Ausbruchsversuch mündet in Selbstauslöschungen. Kafkas „Helden“ Gregor (das Ungeziefer aus der „Verwandlung“), Josefine (die Mäusekönigin aus der gleichnamigen Erzählung) und Rotpeter (aus „Ein Bericht für eine Akademie“) erscheinen als kostümierte Frauen, die
„F“ herbei gewünscht hat, damit sie ihn mitnähmen und wärmten. Doch versetzt ihn ihre körperliche Präsenz in zunehmende Unruhe, der er durch Spielchen Herr zu werden sucht.
Kafkas Text „Prometheus“, der den Mythos in mehreren Varianten erzählt, stand für die formale Struktur des Stückes Pate.




Presse

Augsburger Allgemeine vom 4. Mai 2006:

„Unter der Regie der Schauspielerin Kerstin Becke widmet sich das Darstellerquartett Michaela Demharter, Susanne Günther, Lienus Nguyen und Matthias Ubert der Umsetzung des von Klaus Peter Buchheit geschriebenen Stückes „Das Hinfahren des kleinen Fingers über die Augenbraue“.Der Autor, ein studierter Germanist und Ethnologe, hat ein absurdes Rollen- und Ritualspiel um Macht und Ohnmacht, Sadismus und Erniedrigung, Befehl und Gehorsam, Freiheit und Abhängigkeit, Lust und Frust verfasst, das viele Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Ein Mann namens F. frönt im Verlauf der Inszenierung zwar allen erdenklichen Macht- und erotischen Obsessionen und führt die drei anderen sogar wie Marionetten an Stäben, doch bringt ihn das – echt kafkaesk – keineswegs weiter, geschweige denn ans Ziel.“




Augsburger Allgemeine vom 8. Mai 2006:

„Klaus Peter Buchheit „Das Hinfahren des kleine Fingers über die Augenbraue“ beschäftigt sich als klassisch-modernes Theaterstück mit der Kälte im Menschen und dem fruchtlosen Versuch, sich ihr zu entziehen. Formal an Kafkas Text „Prometheus“ angelehnt, der den
Mythos in mehreren Varianten erzählt, geriet auch Buchheits Protagonist „F“ (hervorragend gespielt von Matthias Ubert) in eine Wiederholungsschleife, in der er
gezwungen war, die selbe Szene in jeweils zugespitzter Form mehrmals zu durchleben. Kafkas Helden Gregor (Michaela Demharter), Josefine (Susanne Günther) und Rotpeter (Lienus Nguyen) boten sich als Geliebte, Huren und Marionetten an, doch die körperliche Präsenz der drei Frauen führte den Helden and den Rand des Erträglichen und musste unweigerlich in der Selbstauslöschung enden.“




Augsburger Allgemeine vom 8. Juni 2006:

„ [...] brachte die junge Künstlergruppe auch Klaus Peter Buchheits Stück „Das Hinfahren des kleinen Fingers über die Augenbraue“ in der engagiert gespielten und
effektvoll verdichteten Inszenierung von Kerstin Becke zur Aufführung.“